Programmbereich Grammatisches Wissen und Sprachgebrauch

Leitung des Programmbereichs: Dr. Marek Konopka

Der Programmbereich widmet sich grammatischer Analyse und Beschreibung des Gegenwartsdeutschen als geschriebener und gesprochener Standardsprache. Die Untersuchungen konzentrieren sich einerseits auf die innersprachliche Variation, andererseits auf die übereinzelsprachliche Variation unter kontrastiven und sprachtypologischen Aspekten. Die Ergebnisse werden in Printpublikationen, Open-Access-Veröffentlichungen und über das Online-Angebot des grammatischen Informationssystems grammis präsentiert.

© Narr Francke Attempo Verlag GmbH + Co. KG

Im Projekt Korpusgrammatik werden sprachimmanente und außersprachliche Faktoren der Variation in zentralen Bereichen der Morphologie und Syntax erforscht. Die korpusgestützten Untersuchungen zum standardsprachlichen und standardnahen Deutsch sind auf die Erstellung einer neuen Grammatik des Deutschen ausgerichtet, in der die Variation im Sprachgebrauch gezielt fokussiert und umfassend aufgearbeitet wird. Parallel wird an der Weiterentwicklung der korpuslinguistisch-statistischen Methodik für grammatische Analysen gearbeitet.

© John Benjamins

Das Projekt Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich – Verbgrammatik (GDE-V) setzt das Projekt GDE-N fort. Ziel ist das Erstellen einer Grammatik des Deutschen aus kontrastiv-typologischer Perspektive zu den Themenbereichen Morphologie, Syntax und Semantik verbaler Einheiten.

Im Projekt Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich – Aspektualität (GDE-A) werden sprachliche Mittel zur Kodierung von Aspektualität mit Fokus auf das Deutsche untersucht.

Ziel des Projekts Grammatik des Deutschen im europäischen Vergleich – Fragesätze (GDE-F) ist die Bestimmung, theoriegeleitete Analyse und typologische Einordnung der spezifischen Eigenschaften von Fragesätzen des Deutschen vor dem Hintergrund ausgewählter europäischer Vergleichssprachen.

Das Projekt Empirie im Forschungstransfer widmet sich dem evidenz-basierten Wissenstransfer, um die Forschungsergebnisse der Abteilung der nicht-wissenschaftlichen Öffentlichkeit zielgruppengerecht zugänglich zu machen und den Wissensaustausch mit benachbarten Disziplinen zu vertiefen.

Das Projekt Grammatischer Wandel im neusten Deutsch untersucht aktuellen und künftigen Sprachwandel in einer Langzeitstudie.

Das Projekt Grammatische Strukturen im gesprochenen Deutsch untersucht morphologische und syntaktische Merkmale des gesprochenen im Vergleich mit dem geschriebenen Deutschen.

© Radical - A journey of Phonology.

Gegenstand des Projekts Morphophonologie sind morphologisch bedingte Besonderheiten in der phonologischen Form abgeleiteter Wörter.

Das Projekt Wortphonologie beschreibt das phonologische Kontrastpotential des Deutschen aus sprachvergleichender Perspektive, wobei phonetische Untersuchungen zur empirischen Verifizierung eine wichtige Rolle spielen.

Das Projekt Grammatische Funktionswörter im Sprachvergleich untersucht Modalpartikeln, Fokuspartikeln und Aspektpartikeln des Deutschen im Vergleich mit dem Portugiesischen und Italienischen.

Im Projekt Sprachvergleich Deutsch-Portugiesisch: Konnektoren werden Syntax und Semantik der Satzverknüpfer im Deutschen und im (brasilianischen) Portugiesischen erforscht.

Gegenstand des Projekts Satz und Satzgefüge kontrastiv: Deutsch – Portugiesisch – Italienisch sind Syntax, Informationsstruktur und Semantik einfacher und komplexer Sätze des Deutschen im Vergleich mit den romanischen Sprachen Portugiesisch und Italienisch.

Aktuelles (Auswahl)

10.05.2023: Renate Raffelsiefen: "The prosodic organization of affixes: conditions and consequences", Forschungskolloquium Romanistische Sprachwissenschaft, Freie Universität Berlin.

04.12.2022: Kristin Kopf: "Untypische generische Maskulina. Zur Movierung von Prädikatsnomen in Synchronie und Diachronie", Universität Antwerpen/online.

23.11.2022: Patrick Brandt: "Rebuff, Redress, (Re)Wire: Illegal Reflexivization and Hidden Meaning", InSemantiC 2022. International Semantics Conference in honorem Professor Fátima Oliveira. Faculty of Arts and Humanities of the University of Porto, CLUP, Porto, Portugal.

18.10.2022: Renate Raffelsiefen: "Akzentmuster in deutschen Komposita: Rückschlüsse auf morphologische Strukturen", Workshop "Gesprochenes Deutsch - Forschungsperspektiven" am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache.

18.10.2022: Hagen Augustin, Felix Bildhauer, Patrick Brandt, Sandra Hansen & Thilo Weber: "Grammatische Strukturen zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit. Ziele, Methoden und Fallstudien des Projekts Grammatische Strukturen im gesprochenen Deutsch. Gesprochenes Deutsch – Forschungsperspektiven." Institutsinterner Workshop zum ersten Querschnittsthema (2022-2024). Leibniz-Institut für Deutsche Sprache.

23.9.2022: Sandra Hansen & Thilo Weber: "Wenn sie den richtigen Kandidat wählen – zur schwachen Maskulinflexion im heutigen gesprochenen Deutsch. Das heutige gesprochene Deutsch zwischen Sprachkontakt und Sprachwandel", Università di Torino.

03.09.2022. Renate Raffelsiefen: "Neutralization of contrast in affixes: the relevance of prosodic organization", 20th International Morphology Meeting. Hungarian Research Centre for Linguistics, Budapest.

13.7.2022: Patrick Brandt: "Produktiv deplatziert: "zu" und falsche Reflexivierung. Neuere Entwicklungen in der Theorie des Sprachwandels", Universität Bochum.

30.06.2022: Thilo Weber, Felix Bildhauer & Franziska Münzberg: "Control nouns: Finite vs. non-finite adnominal clauses in German", Grammar and Corpora 22, Ghent University.

01.06.2022: Renate Raffelsiefen: Vortrag "Affix coherence and phonological abstractness", IGRA-Kolloquium. Universität Leipzig.

18.5.2022: Thilo Weber: "Zum Kasussystem des Gegenwartsdeutschen. Eine korpuslinguistische Bestandsaufnahme vor dem Hintergrund historischer Entwicklungstendenzen", HS Historische Syntax, Universität Zürich.

14.05.2022: Sandra Hansen, Kristin Kopf & Thilo Weber: "Vom Korpus zur Grammatik: Das IDS-Projekt Korpusgrammatik", Internationales Symposium der deutsch-chinesischen Sprachwissenschaft zum 120. Jahrestag der Nanjing-Universität. Universität Nanjing/online.

22.04.2022: Renate Raffelsiefen: "Differences in shortening patterns in English versus German due to independent differences in foot structure", Linguistisches Kolloquium, Indiana University, USA.

23.2.2022: Patrick Brandt: "Reflexive Binding, Order and Change of State in certain German Prefix and Particle verb types", Workshop "Change of State Verbs – Empirical and Theoretical Perspectives" at the annual meeting of the Deutsche Gesellschaft für Sprachwissenschaft, Tübingen.