Wortphonologie

Theoretischer Rahmen

Grundannahme 1: Morphologische Struktur

Die Bestimmung der morphologischen Konstituentenstruktur eines Worts ergibt sich aus distributionellen Eigenschaften. Wichtige Kriterien sind entsprechend Kommutierbarkeit sowie wortinterne selektionale Eigenschaften. Im Deutschen etwa lässt sich feststellen, dass das Auftreten der Präfixe in (1a) die Kombinatorik des vollständigen Worts beeinflusst, während die komplexen Wörter in (1b) durch die unpräfigierten Konstituenten ersetzt werden können. Dieser Umstand motiviert eine Unterscheidung der Präfixe in Kopfaffixe (K-AFF) in (1a) und modifizierende Affixe (M-AFF) in (1b):

Ein weiteres Beispiel betrifft die unterschiedlichen Formen des Wortes Wolke in den Wortbildungen in (2). Klassifizieren wir wolk-, wölk- als Wurzeln und wolken- als Stamm, so ergibt sich eine Unterscheidung in wurzel- versus stammselegierende Konstituenten. Stammselegierende Konstituenten lassen sich weiter unterscheiden hinsichtlich ihrer Kommutierbarkeit mit dem vollständigen Wort. So ergibt sich eine (vorläufige) dreifache Klassifikation in Kopfaffixe (2a), Kopfaffixoide (2b) und Kompositionsköpfe (2c):

Die hier zugrunde gelegte Klassifikation ist entsprechend weder semantisch, noch "Basis/Ziel" orientiert (vgl. die traditionell einheitliche Klassifikation von -haft und -ig als Affixe bei Kühnhold et al (1978), Drosdowski (1984), Fleischer/Barz (1992), Eisenberg (1998)). Vielmehr beruht sie auf syntagmatischen (Formselektion) und paradigmatischen (Kommutierbarkeit) Eigenschaften von Konstituenten. Es kann gezeigt werden, dass eine solche Klassifikation neue Einsichten in die Wortprosodie erlaubt.

Prosodische Struktur
Bündigkeit
Beispielanalysen
Fazit

Untersuchungsgegenstand
Theoretischer Rahmen
Ausblick
Aktivitäten
Referenzen