48. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache (IDS)

Das Deutsch der Migranten

13. - 15. März 2012

Organisation: Nina Berend, Arnulf Deppermann, Inken Keim, Angelika Redder, Rosemarie Tracy

Migration verändert unsere Gesellschaft nachhaltig. Das Zusammenleben von Migranten und Einheimischen wirft Fragen des kulturellen Selbstverständnisses und der sozialen Integration auf, die Politik und Bildungswesen, Berufswelt und Privatsphäre gleichermaßen betreffen. Sprache spielt dabei die zentrale Rolle. Sprachlich-kommunikative Prozesse bestimmen Bildungs- und Karrierechancen der Migranten, die kulturelle Teilhabe an Herkunfts- und Aufnahmekultur und die Herstellung von interpersoneller Solidarität, Ab- und Ausgrenzung.

Die kommende Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache widmet sich dem Deutsch der Migranten in seinen linguistischen, soziologischen und pädagogischen Dimensionen. Im Brennpunkt steht, wie Migranten das Deutsche erwerben, verändern und in Relation zu den Herkunftssprachen benutzen. Ein besonderer Akzent wird auf Türkisch und Russisch als den gegenwärtig dominierenden Migrantensprachen und ihrem Verhältnis zum Deutschen in Erwerb und Gebrauch liegen. Leitende Fragen sind:

  • Wie gestaltet sich der Erwerb von Deutsch als Zweitsprache unter dem Einfluss unterschiedlicher Erstsprachen?
  • Welche ein- und mehrsprachigen Weisen des Sprechens und Schreibens benutzen Migranten? Welche strukturellen Besonderheiten weist ihr Deutsch auf?
  • Sind ihre sprachlichen Praktiken funktionale Stile, die gezielt kontextsensitiv eingesetzt werden, handelt es sich bei ihnen um Ethnolekte oder deuten sie auf mangelnde Deutschkenntnisse hin?
  • Wie verändert sich die deutsche Sprache unter dem Einfluss von Migration?
  • Welche Rolle spielen Sprache und Kommunikation für die Ausbildung, Bewahrung und Transformation von Identitätsentwürfen und biographischen Selbstverständnissen?
  • Wie gestalten sich Prozesse der sprachlichen Kommunikation von Migranten und Einheimischen?
  • Wie hängen Sprache, Bildungs- und Berufssituation der Migranten zusammen?
  • Welche Chancen und Risiken bietet Mehrsprachigkeit für Individuen und Gesellschaft?
  • Welche Aufgaben stellen sich der Sprachförderung?

Die Tagung will einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand der linguistischen Forschung zum Deutsch der Migranten geben und ihn in den Kontext gegenwärtiger Migrationsdebatten in Soziologie, Politologie, Bildungs- und Literaturwissenschaft stellen. Neben wissenschaftlichen Fachvorträgen werden kontroverse Perspektiven auf das Thema durch eine Podiumsdiskussion vertieft und mit einem wortkünstlerischen Beitrag gestaltet.

Programm der 48. Jahrestagung

Formular zur Hotelreservierung

Pressemitteilung zur 48. Jahrestagung

Hinweise (pdf-Version)

Anmeldungen sind nur noch im Tagungsbüro möglich

Bibliographie der IDS-Bibliothek zur 48. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache: Das Deutsch der Migranten - Publikationen der Referenten (pdf)

Verlängerte Öffnungszeiten der Bibliothek während der Jahrestagung:

Montag 9.00 - 20.00 Uhr
Dienstag 9.00 - 19.00 Uhr
Mittwoch 9.00 - 20.00 Uhr
Donnerstag 9.00 - 20.00 Uhr
Freitag 9.00 - 17.00 Uhr