Sprache – Identität – Integration

Interdisziplinäre Arbeitstagung

Mannheim, Institut für Deutsche Sprache
1. OG, Raum 1.28 14. - 15. November 2013 Obwohl russlanddeutsche Aussiedler im Rahmen der russischsprachigen Zuwan­de­rung in Deutschland die größ­­te Gruppe darstellen, wird ihnen in der aktuellen Forschung bisher rela­tiv wenig Auf­merk­­­s­am­­keit geschenkt. Es liegen zwar einige Forschungs­ergeb­nisse in den Be­­reichen Sprach­­­wissenschaft/­Dialektologie/­Kontakt­linguistik und Soziologie vor, die aktu­elle For­schungs­­landschaft ist gemessen an der Größe der Zuwanderungsgruppe der Aus­sied­ler eher bescheiden. Dabei scheint die spezifische Migrationskon­stellation für die Inte­gra­tion die­ser Zuwanderer besonders relevant zu sein. Einerseits handelt es sich um „Deutsch­­­stäm­mige“, die mit einer spezifischen Einstellung und mit zum Teil spezifischen Deutsch­­­kennt­nis­sen nach Deutschland einwandern („ko-ethnische Remigran­ten“), bei denen be­­stim­mte Vor­tei­le für die Inte­gration zu erwarten wären. Andererseits weisen diese Zuwan­de­­rer in bestim­m­ten Zusammenhängen Merkmale der regulären Migration auf. Die Arbeitsta­gung soll dazu bei­tra­gen, diese Spezifik der Aussiedlermigration vom interdis­ziplinären Ge­sichts­­­punkt aus zu klären. Im Verlauf der Tagung sollen mögliche, bisher nicht zum Vor­schein gekommene As­pek­te des Zusammenhangs zwischen den beiden auf­einan­der sto­ßen­­­den Faktoren  und die da­raus re­sul­tierenden (po­siti­ven oder negativen) Folgen dieser spe­zi­­fischen Migrations­konstella­tion dis­kutiert wer­den.   Programm (Stand: 13.11.2013)

Donnerstag, 14. November 2013

11:30 Uhr

Begrüßung:
Ludwig M. Eichinger (Direktor des IDS)

Einführung:
Nina Berend (IDS)

12:00 Uhr

Sabine Zinn-Thomas (Freiburg):
„Echte Deutsche, Russlanddeutsche und Russen“ – Wahrnehmungs- und Identitätsstrategien im Spannungsfeld der Differenz

12:45 Uhr

Mittagspause

14:00 Uhr

Halyna Leontiy (Essen):
„Unsere Heimat est dee Sprock“. Identitätskonstruktionen von Plattdeutschen Mennoniten aus Russland in NRW im Spannungsfeld von Sprache, Religion und historischen Narrativen

14:45 Uhr

Aneta Nickel (Duisburg):
Untersuchungen zur sprachlichen Integration russlanddeutscher Aussiedler. Analysebeispiele aus dem ESA-Korpus

15:30 Uhr

Kaffeepause

16:00 Uhr

Nataliya Soultanian (Heidelberg):
Kindliche Mehrsprachigkeit: russlanddeutsche Familien und ihre Sprachpraktiken

16:45 Uhr

Elena Kaul (Neustadt/Weinstraße):
Diskursanalytische Bemerkungen zur sprachlichen Entwicklung von Russlanddeutschen in der Sowjetunion und zur Spracherziehung in Aussiedlerfamilien sowie in der Kita in Deutschland

18:00 Uhr

Lilia Tetslau (Hannover):
Deutsch – aber nicht ganz
(Abendveranstaltung)

19:30 Uhr

Gemeinsames Abendessen

 

Freitag, 15. November 2013

9:00

Alexander Prediger (Freiburg):
Erwerb einer regionalen Varietät des Deutschen durch Russischsprachige

9:45

Nina Berend (IDS):
Sprache und Identität der Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion
(Forschungsergebnisse aus dem Projekt Migrationslinguistik)

10:30

Kaffeepause

11:00

Abschließende Diskussion und Ende der Tagung