51. Jahrestagung des Instituts für Deutsche Sprache

Sprachliche und kommunikative Praktiken

© IDS (ÖA)

10. - 12. März 2015, Congress Center Rosengarten Mannheim

‚Praktiken‘ sind in aller Munde. In Soziologie (Bourdieu / Reckwitz), Kulturwissenschaft (Hörning / Reuter, Lave / Wenger), Anthropologie (Hanks), Literaturwissenschaft (Barton / Hamilton), Konversationsanalyse (Heritage / Schegloff) und nicht zuletzt in der Linguistik (Eckert / Fiehler) sind ‚Praxis‘ und ‚Praktiken‘ auf dem Weg, sich zu Grundbegriffen zu entwickeln. Mit ihnen verbindet sich das Versprechen, Sprache, Text, Verhalten und Kommunikation neu zu denken. Prozessualität, Materialität, Verkörperung und soziale Routinen rücken ins Zentrum des Gegenstandsverständnisses. Die Perspektive wechselt von der auf Sprache als autonomem System zur Verwendung von Sprache durch Akteure im Kontext leiblicher, sozialer und kulturhistorisch geprägter Praxis. Dabei ist der methodologische Status des Praktiken-Konzepts nicht definitiv geklärt: Handelt es sich für die Linguistik um die Sicht auf Sprache in toto, handelt es sich um eine Ebene der Analyse zwischen Kontext und Sprechhandlung oder handelt es sich bei Praktiken um Einheiten des Sprachgebrauchs? Wie verhalten sich ‚Praxis‘ und ‚Praktiken‘ zu anderen, eingespielten Betrachtungsweisen wie ‚Text‘, ‚Grammatik‘, ‚Handlung‘? Was leistet diese Sicht auf die Gegenstände Neues, was anders nicht zu bekommen ist? Welche, evtl. neuen, Methoden erfordert ein solches Gegenstandsverständnis? Die Jahrestagung des IDS 2015 setzt sich zum Ziel, den Begriff der ‚Praktiken‘ für die Sprachwissenschaft zu reflektieren und zu schärfen.

Programm

Pressemitteilung zur 51. Jahrestagung

Hinweise (pdf)