Teilprojekt „machen und haben im gesprochenen Deutsch”
Bearbeiterin:
Dr. des. Karoline Kreß
Für
machen stehen zunächst der Gebrauch als Proverb und die „das machen”-Fügung im Untersuchungsfokus. Es soll analysiert werden, auf welche Art von Sachverhalten mit „das machen” referiert wird, wo diese Referenzen vorkommen (z. B. als Resonanz wie in „er hat ihn ja nur vorgeschlagen damit ihn jemand anders kriegt” - „das mach ich jetzt auch” oder als Rückbezug vom selben Sprecher wie bei „wenn sie noch was anführen dann mach ich_s auch”), wie weit sie zurück- bzw. vorgreifen können und wie viel Semantik die Fügung beinhalten kann. Außerdem wird machen mit Indefinitpronomen wie
nichts,
alles,
(irgend- et)was,
viel, etc. betrachtet sowie im Zusammenhang mit Adjektiven und Adverben. Es wird geprüft, wie die Art des Adjektivs (resultativ wie „fertig machen” oder modal wie „langsam machen”) die Funktion und Semantik von
machen beeinflusst und ob
machen auch zusammen mit Adjektiven proverbisch gebraucht werden kann. Darüber hinaus wird
machen mit Substantiven als Objekt genauer betrachtet. Hier interessiert, wie sich „
machen + deverbales Substantiv” zum verbalen Ausdruck verhält („Wechsel machen” vs. „wechseln”), welche Unterschiede in der Semantik von
machen in festen Wendungen („Bilder machen”) im Vergleich zu ad hoc-Formulierungen („Personenbeschreibung machen”) bestehen, und ob
machen mit lexikalischem Objekt als Proverb fungieren kann. In diesem Zusammenhang wird auch die Funktion von
machen in Relativsatzkonstruktionen („der größte fehlkauf den die bayern seit jahren wieder gemacht haben”) betrachtet.
In einer späteren Projektphase werden für
haben ebenfalls Vorkommen und Funktion in unterschiedlichen Umgebungen betrachtet und die Semantik in der jeweiligen Art des Gebrauchs analysiert.
Kontakt: Dr. des. Karoline Kreß, kress(at)ids-mannheim.de
Abschlussmonographie: Kreß, Karoline (i.Dr.): Das Verb
machen im gesprochenen Deutsch. Bedeutungskonstitution und interaktive Funktionen. Tübingen: Narr.