Nachruf

Professor Dr. phil. Dr. h.c. Horst Sitta
* 5.5.1936 – † 25.5.2020

Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) trauert um den ehemaligen Präsidenten seines Kuratoriums Professor Horst Sitta.

Horst Sitta wurde im Sudetenland geboren und studierte nach Vertreibung und Schulzeit Klassische Philologie und Germanistik in Tübingen. Nach der Promotion 1961 und einer Tätigkeit als Gymnasiallehrer wurde Professor Sitta zunächst an die Pädagogische Hochschule Aachen berufen, bevor er ab 1976 den Lehrstuhl für Deutsche Sprache der Gegenwart an der Universität Zürich innehatte.

Seine Schwerpunkte lagen im Bereich der Grammatik, der deutschen Orthografie und der Didaktik der deutschen Sprache im schulischen Bereich, der er sich besonders verpflichtet fühlte. Als Mitglied der Zwischenstaatlichen Kommission für deutsche Rechtschreibung wirkte er an zentraler Stelle an der Rechtschreibreform mit, zu deren Durchsetzung er später auch im Rat für deutsche Rechtschreibung beitrug.

Bereits seit 1983 Mitglied des Kuratoriums des IDS, wurde Horst Sitta 1993 für zwei Jahre Präsident dieses Gremiums. Auch im Wissenschaftlichen Rat und in verschiedenen Kommissionen trug er über Jahrzehnte zur Entwicklung des IDS als profilierter Wissenschaftler wie als Vertreter der deutschsprachigen Schweiz maßgeblich bei.

Das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache verliert mit Horst Sitta einen der renommiertesten Germanisten im deutschsprachigen Raum, der bis kurz vor seinem Tod an den Geschicken des Instituts regen Anteil nahm. Wir sprechen seiner Familie und alle ihm Nahestehenden unser tief empfundenes Beileid aus.